30.11.2019 #Neuigkeiten

Die Ursache liegt häufig in der Mitte

Hatten Sie schon einmal Rückenschmerzen? Bestimmt. Denn heutzutage wird leider kaum jemand von diesen Beschwerden verschont. Doch die meisten Menschen klagen hauptsächlich über Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich oder Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. An den Abschnitt dazwischen, die Brustwirbelsäule, denken viele nicht. Doch genau hier liegt häufig die Ursache für viele Probleme!

 

Deshalb erläutern wir Ihnen in unserem Artikel Fokus Brustwirbelsäule die Hintergründe und geben Ihnen drei effektive Übungen mit an die Hand, mit denen Sie Ihre Brustwirbelsäule selbstständig mobilisieren und wieder geschmeidig bekommen können.

 

Die Fakten

 

Die Brustwirbelsäule ist mit 12 Wirbelkörper der längste Abschnitt und liegt zwischen Hals- und Lendenwirbelsäule. Von den Wirbelkörpern gehen rechts und links die 12 Rippenpaare ab. Im Gegensatz zu den Wirbelkörpern der Halswirbelsäule sind die der Brustwirbelsäule kräftiger und stabiler, da diese mehr Last tragen müssen.

 

Auch in der Krümmung unterscheidet sich die Brustwirbelsäule. Wo Hals- und Lendenwirbelsäule eine leichte Krümmung nach vorne zeigen, also eine Lordose, biegt sich die Brustwirbelsäule als Ausgleich dazu nach hinten in Form einer Kyphose. Durch diese Kombination der drei Abschnitte entsteht die typische Doppel-S-Form der Wirbelsäule.

 

Direkte Beschwerden, wie zum Beispiel Bandscheibenvorfälle, kommen hier zwar seltener vor, doch wenn sie eintreten sind sie sehr schmerzhaft und teilweise komplizierter als in den anderen Regionen. Nur etwa 2 % der Bandscheibenvorfälle sind hier ansässig. Häufig haben die Patienten allerdings unspezifische Beschwerden und Ausstrahlungen, die beispielsweise in den Brustbereich ziehen und den Verdacht auf Herz- oder Lungenprobleme wecken.

 

Außerdem liegt das vegetative Nervensystem im Bereich der Brustwirbelsäule. Dieses System, bestehend aus Sympathikus, Parasympathikus und enterischem Nervensystem, steuert viele lebenswichtige Funktionen. Darunter fallen zum Beispiel die Atmung, der Stoffwechsel oder auch die Verdauung. Wir können dieses System nicht bewusst beeinflussen, doch Störungen in der Brustwirbelsäule führen hier zu Problemen. Da der Sympathikus im thorakalen Abschnitt der Wirbelsäule liegt, kann dieser bei Störungen der Brustwirbelsäule zu stark aktiviert sein, was das Gleichgewicht der beiden Gegenspieler durcheinander bringt. Eine Behandlung durch Manuelle Therapie ist in diesem Falle ratsam!

 

Besonders durch die typische Fehlhaltung des Rundrückens, gerade bei sitzenden Tätigkeiten, kommt es zu Bewegungseinschränkungen und Verspannungen der Brustwirbelsäule. Deshalb ist es wichtig, diese wieder aufzurichten, um sie mobil und beschwerdefrei zu halten. Dazu braucht es gezielte Mobilisationsübungen!

 

Was Sie tun können

 

Wir stellen Ihnen im folgenden Abschnitt drei effektive Übungen vor!

 

1. Katze - Kuh

 

Sie starten im Vierfüßlerstand. Dazu stützen Sie sich auf die Hände und Knie und positionieren sich so, dass Ihre Hände direkt unter Ihren Schultern und Ihre Knie direkt unter Ihren Hüften stehen. Jetzt machen Sie Ihren Rücken komplett rund, so weit wie möglich, wie eine Katze, die einen Buckel macht. Der Kopf ist nach unten gerichtet, damit die Mobilisation auch in der Halswirbelsäule ankommt.

 

Anschließend wechseln Sie in die Gegenrichtung und versuchen ein Hohlkreuz zu machen, ähnlich wie bei einer Kuh, bei der der Rücken durchhängt. Der Kopf schaut jetzt nach oben.

 

Wechseln Sie langsam und bewusst die Positionen, so dass Sie einen gleichmäßigen Rhythmus haben. Wiederholen Sie die Übung zehn mal. Seien Sie dabei aufmerksam und versuchen Sie, die Bewegung so weit wie möglich auszuführen, aber ohne Ihren Körper zu zwingen oder Schmerzen zu provozieren.

 

2. Drehdehnlage

 

Sie starten auf der linken Seite. Die Beine sind 90° angewinkelt und liegen übereinander. Die Arme sind nach vorne ausgestreckt und liegen ebenfalls übereinander. Jetzt heben Sie den oben liegenden rechten Arm gestreckt an und bewegen ihn langsam nach hinten auf die Gegenseite. Dabei schauen Sie mit den Augen dem Arm hinterher und drehen den Kopf mit. Die Knie bleiben aufeinander liegen und heben nicht ab! Ziel ist es, den rechten Arm hinten abzulegen, so dass der linke Arm nach wie vor nach links zeigt, der rechte nach rechts und der Kopf ebenfalls nach rechts gedreht ist. Jetzt mobilisieren Sie Ihre Brustwirbelsäule in maximale Rotation.

 

Bleiben Sie einen kurzen Moment in dieser Position liegen, bevor Sie den rechten Arm zurück führen und wieder auf dem linken Arm ablegen.

 

Wiederholen Sie die Übung zehn mal und wechseln Sie anschließend die Seite. Gehen Sie auch hier langsam und kontrolliert vor und versuchen Sie die Bewegung so weit wie möglich auszuführen, ohne Schmerzen zu provozieren.

 

3. Handtuchrolle

 

Nehmen Sie sich ein großes Duschhandtuch und rollen Sie es fest zusammen. Nun legen Sie diese Handtuchrolle auf den Boden und legen sich mit dem Rücken so darauf, dass die Rolle quer unter Ihrem Rücken liegt, etwas unterhalb der Brustwarzen. Die Beine können Sie anfangs angestellt lassen. Den Kopf legen Sie auf dem Boden ab. Atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Durch das Widerlager der Rolle wird durch Ihr Eigengewicht Ihre Brustwirbelsäule automatisch mobilisiert.

 

Wenn Sie sich an die Position gewöhnt haben, können Sie zusätzlich die Beine ausstrecken. Sollte Ihnen die Position anfangs zu viel sein, können Sie entweder den Kopf mit einem kleinen Kissen unterlagern, oder ein kleineres Handtuch wählen, um Ihnen die Mobilisation zu erleichtern.

 

Bleiben Sie anfangs nur etwa fünf Minuten in dieser Position liegen. Mit der Zeit wird die Übung Ihnen sehr viel leichter fallen und sogar eine Erleichterung bieten, so dass Sie dann natürlich auch länger liegen bleiben können.

 

Wenn Sie weitere Übungen brauchen oder spezifische Fragen zum Thema Brustwirbelsäule haben, wenden Sie sich gerne an unser Team!

 

 

 

 

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